Sie wächst bei mir am Gartenzaun,
versteckt sich hinter´m Apfelbaum,
liebt den Kompost und Himbeerruten,
manchmal muss ich mich gar sputen,
denn reiselustig ist sie sehr,
verbreitet sich im Blütenmeer.
Meist hab ich sie ausgerissen,
denn es fehlte mir das Wissen,
was alles in dem Pflänzchen steckt
wenn es mich auch manchmal neckt:
hinterlässt mir auf der Haut `nen Gruß -
liebliche Schönheit, ein brennender Kuss.
Lässt sich halt nicht gern berühren,
hat auch so manche Star-Allüren.
Männlich stehend, weiblich hängend,
immer Richtung Sonne drängend.
Doch eines ist sie sicher nicht:
"Unkraut", wie gerne der Volksmund spricht.
Verbirgt im Grün viel Potenzial,
ist als Spinat ein köstlich Mahl.
Mehr Eisen als ein Kopfsalat,
führst uns auf den Kräuter-Pfad.
Hilfst bei allerlei Beschwerden,
die uns plagen, hier auf Erden.
Drum darf sie nun auch stehenbleiben
und mich durch das Jahr begleiten.
Blätter, Nüsschen, Tee, Spinat
hab ich seitdem stets parat.
Wertvolle Geschenke von Mutter Natur
lecker und zudem Heilkraft pur.
Möchte dich nun nicht mehr missen,
wirst auch nicht mehr ausgerissen.
Bin dir seitdem tief verbunden,
hab meine Angst auch überwunden.
Wildpflanzen-Königin am Gartenzaun,
die Brennnessel hinter´m Apfelbaum.
© Sandra Strakosch
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